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Über uns

Wir über uns


Zu den Grundsätzen der Hercynia gehören:

  • Als Christianum bezeichnet man das den Hercynen seit ihrer Gründung eigene Bestreben nach einer wenn nicht auf dem christlichen Glauben, so auf der christlichen Ethik aufgebauten Lebensführung. Das Christianum erfuhr im Laufe der Zeit vielfältige Ausgestaltungen, so etwa in der Forderung nach Reinheit in Denken und Handeln. Auch das Mäßigkeitsprinzip (in erster Linie, aber nicht nur auf Alkohol bezogen) und die Ablehnung von Duell und Mensur ergeben sich direkt aus dem Christianum.

  • Das akademische Prinzip betrifft nicht nur die Kriterien für die Mitgliedschaft, sondern dient auch als Leitfaden für das Aktivenleben. Seminare und Vortragsabende zu aktuellen Themen sind fester Bestandteil jedes Semesterprogramms. Um Vollmitglied (Bursch) zu werden, muss der Aspirant unter anderem einen Vortrag über ein Thema seiner Wahl, das nicht aus einem eigenen Fachbereich sein darf, halten. Dass von Hercyninnen und Hercynen ein gewissenhaftes Studium erwartet wird, bedarf keiner weiteren Erwähnung. Studiumsverpflichtungen gehen allen Verbindungsinteressen vor.

  • Die Bezeichnung vaterländisches Prinzip ist antiquiert und sollte heute besser Demokratieprinzip heißen. Es gilt nach innen und nach außen: nach außen, indem Bekenntnis zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung als selbstverständlich angesehen wird und viele Hercynen politisch aktiv sind (hauptsächlich in den beiden großen Volksparteien), und nach innen, indem die Organisation des Verbindungslebens (wie bei allen Verbindungen) grundsätzlich basisdemokratisch ist. Über das Vereinrecht, das lediglich demokratische Kontrolle des Vorstandes erfordert, hinausgehend, sind die Chargierten oder Chargen der Verbindung lediglich ausführende Organe ohne eigene Entscheidungskompetenz; alle Entscheidungen werden durch Mehrheiten auf den durchschnittlich alle zwei bis vier Wochen stattfindenden Mitgliederversammlungen oder Konventen getroffen.

  • Das Lebensbundprinzip bezeichnet das Streben, eine über das Studium hinaus bestehende Gemeinschaft aufzubauen, in der Freundschaften fürs Leben möglich sind und die Generationen sich gegenseitig durch Rat und Tat unterstützen. Zum Lebensbundprinzip gehört auch das Bestreben, die Balance zwischen Tradition und Modernisierung zu halten.


Unsere Strukturen

Wie die meisten deutschsprachigen Verbindungen besteht die Hercynia im wesentlichen aus zwei Teilen, der Aktivitas der studierenden Mitglieder und der Altherrenschaft der älteren, im Berufsleben stehenden Hercynen. Die Aktivitas stellt den in Heidelberg ansässigen Schwerpunkt des Verbindungslebens dar, sie stellt die Chargen der Verbindung und organisiert das Semesterprogramm.

Als Student der Universität Heidelberg wird man Hercyne bzw. Hercynin, indem man sich nach einem ersten Kennenlernen aktivmeldet. In einer kurzen Zeremonie erhält der Neuaufgenommene ein Band in den Farben Blau-Gold-Blau, eine Mütze, eine Bundesnadel und ein Liederbuch („Käuzlein“) sowie den Status eines Novizen, Fux (sic!) genannt.

Die Fuxenzeit dauert ein bis zwei Semester, in denen der Fux unter der Obhut eines der Chargierten, des Fuxmajors, die Verbindung kennenlernt und schließlich nach Halten eines wissenschaftlichen Vortrags und Bestehen einer Prüfung über die Verbindungsgeschichte und angrenzende Themen zum Vollmitglied oder Burschen werden kann. Dies vollzieht sich durch Verleihung des blau-rot-goldenen Bandes in einer feierlichen Zeremonie, in der das Bundeslied gesungen und aus einem Trinkhorn der Revolutionäre von 1848 getrunken wird. Die Bezeichnung Bursch(e) leitet sich übrigens vom lateinischen bursarius ab und wird daher als geschlechtsneutral aufgefasst.

Vom Fux an bezeichnen sich die Hercynen und anderen Angehörigen des Schwarzburgbundes als Bundesbrüder (Bbr.) respektive Bundesschwestern (Bsw.).

Aus den Reihen der Burschen werden jedes Semester die Chargen gewählt:
  • der X oder Senior (in Übereinstimmung mit der lateinischen Grammatik ebenfalls geschlechtsneutral) als Organisator, Repräsentant und Vorsitzender bei Veranstaltungen
  • der XX als Schriftwart
  • der XXX als Kassenwart
  • der FM oder Fuxmajor, der für die Betreuung der Füxe zuständig ist
Weitere Ämter wie Hauswart oder Getränkewart werden fallweise bestimmt.

Vor dem Examen ist Inaktivierung, das heißt Befreiung von allen Aktivenpflichten, üblich.

Wer nicht an der Universität oder einem gleichgestellten Institut Heidelbergs immatrikuliert ist, kann als Konkneipant Mitglied ohne Band, ansonsten etwa einem Fux gleichgestellt, werden.

Nach bestandenem Examen wird der Hercyne bzw. die Hercynin der Altherrenschaft vorgeschlagen und von dieser als Alter Herr oder Philister aufgenommen. Die weibliche Form Hohe Dame ist bei Hercynia weniger gebräuchlich, Philistra ist im förmlichen Gebrauch häufiger zu hören.


Zeichen und Symbole

Die Farben sind Blau-Rot-Gold als Burschenband und Blau-Gold-Blau als Fuxenband. Bei offiziellen Anlässen tragen die Chargierten außerdem das Schwarz-Grün-Gold der Göttinger Hercynia.

Der Wahlspruch stammt von Herder und lautet Licht, Liebe, Leben, was freimaurerische Einflüsse auf die Gründer der Hercynia erkennen lässt.

Der Verbindungsname Hercynia ist von dem Terminus des römischen Geschichtsschreibers Tacitus (55 - ca. 116 n. Chr.) für die Waldgebiete vom Alpenrand bis zum Harz als hercynia silva (,Hercynischer Wald': lat. = Hercynia silva, griech. = Arkynia) abgeleitet.

Das Wappen umfasst die folgenden Elemente mit sprechender bzw. freimaurerisch beeinflusster Symbolik:
  • in Gold auf blauem Grund sieben sechszackige Sterne (Streben nach Vervollkommnung)

  • die Farben Schwarz-Weiß-Rot (ursprünglich Schwarz-Grün-Gold der Göttinger Hercynia, 1914 in einem Ausbruch übersteigerter nationaler Begeisterung mit den damaligen Reichsfarben übermalt - über die Wiederherstellung des ursprünglichen Schwarz-Grün-Gold wird zur Zeit diskutiert)

  • eine Tanne (Anspielung auf den Namen) bzw. ein Lebensbaum

  • in einer Uroborusschlange zwei ineinandergelegte Hände (Symbole der Freundschaft und des Lebensbundes)

  • mit einem aufwärtsgerichteten Pfeil hinterlegt die Verbindungsfarben Blau-Rot-Gold
Sterne, Händedruck und Baum stehen zugleich nach Art eines Rebus für den Wahlspruch.

Die Farben Blau-Rot-Gold (im Laufe der Hercynengeschichte kurzzeitig u.a. in Grün-Rot-Gold und Violett-Rot-Gold geändert) sind aus dem Schwarz-Rot-Gold der urburschenschaftlichen Bewegung hervorgegangen und stellen in erster Linie ein Bekenntnis zur Demokratie dar. Das Blau mit dem Licht, das Rot mit der Liebe und das Gold mit dem Leben zu identifizieren, wirkt vor diesem Hintergrund etwas gezwungen.

Die Hercynenmütze ist aus dunkelblauem Samt mit blau-rot-goldenem Saum, der aus praktischen Erwägungen den früher üblichen roten, mit goldenem Eichenlaub bestickten Saum abgelöst hat. Wie bei allen farbentragenden Verbindungen können Inaktive die Mütze durch ein schirmloses Tönnchen in den Bundesfarben ersetzen, Philister durch ein Tönnchen mit goldener Eichenlaubbestickung. Generell wird Kopfcouleur nur bei offiziellen Anlässen getragen.


Der Zirkel - ein von Hercyninnen und Hercynen dem Namen angefügtes Zeichen - umfasst die üblichen Buchstaben VCF (vivat, crescat, floreat) und das H als Anfangsbuchstaben des Verbindungsnamens, jedoch auch ein verstecktes G, das an den ursprünglich vorgesehenen, 1850 jedoch nicht genehmigten Namen Germania erinnern soll.